Schwimmausbildung ist schulischer Bildungsauftrag: Oberbürgermeisterin Müller spricht sich für interkommunale Lösung aus

Nachdem der Rastatter Gemeinderat bereits 2021 aufgrund enormer Sanierungskosten entschieden hatte, das Hallenbad Alohra zu schließen, traf das Kuppenheimer Stadtparlament am Montagabend dieselbe Entscheidung:

Das Hallenfreibad Cuppamare wird zum Ende der diesjährigen Sommersaison schließen. Da auch das Rastatter Freibad Natura diesen Sommer seine letzte Saison hat, ehe das neue Kombibad voraussichtlich 2027 eröffnet wird, sieht Rastatts Oberbürgermeisterin Monika Müller dringenden Handlungsbedarf und ruft zu einer interkommunalen Lösung auf.

„Schwimmen und Tauchen sind zwar Freizeitsport, Schwimmen lernen hingegen ist schulischer Bildungsauftrag, den es zu erfüllen gilt. Schwimmen ist Überlebenstechnik und muss unterrichtet und geübt werden können“, so die Forderung von Müller.

Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt hatte Müller das Gespräch gesucht mit Kuppenheims Bürgermeister Karsten Mußler sowie Landrat Prof. Dr. Christian Dusch zum Thema Zukunft der Bäder in der Region und Schwimmausbildung. Denn bereits Anfang des Jahres war die Situation sowohl für Schulen als auch für Vereine in Rastatt und Umgebung schwierig. Mit der nun vom Kuppenheimer Gemeinderat getroffenen Entscheidung zur Schließung des Cuppamare noch in diesem Jahr sei dringender Handlungsbedarf geboten – mehr denn je, betont die Rastatter OB: „Daher habe ich unmittelbar nach der Information aus Kuppenheim bei den Kollegen aus den umliegenden Kommunen die Bereitschaft zu einer interkommunalen Lösung abgefragt. Aufgrund des breiten Zuspruchs wird es bereits in den kommenden Wochen ein erstes Treffen geben.“

Monika Müller strebt an, möglichst schnell Perspektiven für die Zeit nach dem Sommer 2024 zu erarbeiten – sei es durch eine interkommunale Lösung in Kuppenheim oder durch eine mobile Lösung an einem anderen Ort, beispielsweise durch ein größeres mobiles Becken in einer bestehenden Halle. Kreative Lösungen seien gefragt, so die Oberbürgermeisterin.

Einfach abzuwarten, bis das neue Kombibad in Rastatt eröffnet wird, um zusätzliche Kosten zu sparen, sieht sie nicht als Option: „Wir sind Schulträger und damit dafür verantwortlich, Räume für Schulunterricht bereitzustellen. Auch Schwimmen gehört zum Unterricht. Daher sehe ich das Thema Bäder nicht nur im freiwilligen Bereich, sondern auch im schulischen. Schwimmen ist ein Bildungsauftrag. Gemeinsam mit den Kollegen werde ich daher daran arbeiten, Schwimmunterricht und Schwimmkurse für unsere Kinder und damit für Schulen und Vereine soweit es geht sicherzustellen“, erklärt Rastatts Oberbürgermeisterin.

(Erstellt am 08. Mai 2024)